Illustration Bestattungsverfügung

Die Bestattungsverfügung

In einer Bestattungsverfügung regelst Du zu Lebzeiten, wer sich um Deine Bestattung kümmern soll und welche Wünsche Du für Deine Bestattung hast.

Was Du über Bestattungen und die Bestattungsverfügung wissen solltest

Vorbemerkungen

Das Bestattungsrecht ist in Deutschland Ländersache, d.h. jedes Bundesland regelt in seinem eigenen Landesrecht die Bestattung. Der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. informiert auf seiner Internetseite über Bestattungen allgemein sowie die Regelungen in den 16 Bundesländern.

Wir beschränken uns hier auf wenige Aspekte. Mustervorlagen können Dir Anregungen geben für die Erstellung Deiner eignen Bestattungsverfügung.

In Deutschland gibt es eine Bestattungspflicht. Dieser Pflicht müssen die nächsten Angehörigen nachkommen. In den meisten Bundesländern ist geregelt, wer in welcher Abfolge die Bestattung beauftragen kann. Dies sind zunächst die Ehepartner:innen, danach die volljährigen Kinder, ggf. die Eltern, Großeltern, Enkelkinder oder Geschwister der oder des Verstorbenen.

Gibt es keine nahen Angehörigen mehr, so sind Personensorgeberechtigte und rechtliche Betreuer:innen befugt.

Bestattungskosten zählen zu den Nachlassverbindlichkeiten, die aus dem Erbe bezahlt werden. Daher sind die Erben für die Bestattungskosten zuständig.

Lassen sich weder Angehörige noch Freunde ermitteln, die sich um die Bestattung eines Verstorbenen kümmern möchten oder müssen, übernimmt das Ordnungsamt der Kommune die Organisation der Beisetzung.

Die Beisetzung muss innerhalb einer bestimmten Frist erfolgen (in der Regel ca. 10 Tage nach dem Todesfall). Das Ordnungsamt wählt meist die kostengünstigere Feuerbestattung. Damit verbleibt bis zur Beisetzung noch ein größeres Zeitfenster, um doch noch Angehörige ausfindig zu machen.

Mit der Bestattungsverfügung hältst Du zu Lebzeiten Deine Wünsche im Hinblick auf Deine Bestattung fest. Dabei geht es darum, wer sich darum kümmern soll, welche Form der Bestattung Du Dir wünschst und um Abläufe. Die Finanzierung der Bestattung wird damit nicht geregelt.

Mit einer Bestattungsvorsorge sorgst Du zu Lebzeiten dafür, dass die Kosten für Deine Bestattung abgedeckt sind.

  • Entweder schließt Du eine Bestattungsvorsorge mit einem Bestattungsinstitut Deiner Wahl ab. Die ermittelten Bestattungskosten zahlst Du auf ein Treuhandkonto ein. Im Todesfall zahlt der Treuhänder die Summe an den Bestatter.
  • Die zweite Möglichkeit: Du schließt eine Sterbegeldversicherung ab und bestimmst eine:n Bezugsberechtigte:n. In der Regel ist das die Person, die sich dann um Deine Bestattung kümmert.

Orientiere Dich im Hinblick auf die Inhalte an Mustervorlagen.
Du kannst angeben, wer die Bestattung organisieren soll, wo Du bestattet werden möchtest, welche Form die Bestattung, die Trauerfeier und Bekanntgabe haben sollen.

Die Bestattungsverfügung kann völlig frei formuliert sein. Du kannst auch einen Vordruck nutzen. Wichtig sind Ort, Datum und Deine Unterschrift.

Eine Bestattungsverfügung ist für jede Person sinnvoll, denn Du erleichterst Deinen Angehörigen die Organisation der Bestattung. Du kannst die Inhalten natürlich auch mündlich mit Deinen Nächsten besprechen. Die schriftliche Fixierung gibt jedoch mehr Sicherheit und verhindert im schlimmsten Fall Meinungsverschiedenheiten.

Besondere Bedeutung kommt der Bestattungsverfügung zu, wenn Du alleinstehend bist und keine Angehörigen hast. Damit hast Du Sicherheit, dass Deine Beisetzung nach Deinen Wünschen verläuft.

Die Bestattungsverfügung ist bindend für Deine Erben, ggf. Bevollmächtigten (sofern Du sie für die Bestattung bevollmächtigt hast) oder den bzw. die rechtliche:n Betreuer:in. Die Finanzierung sollte jedoch im zumutbaren Rahmen liegen oder vorab von Dir mit einer Bestattungsvorsorge sichergestellt sein.

Bestattungsverfügung und Bestattungsvorsorge sind völlig freiwillig. Du kannst auch alles Deinen Angehörigen oder Bestattungspflichtigen überlassen.

Deine Bestattungsverfügung sollte im Ernstfall schnell gefunden werden, damit Deine Wünsche berücksichtigt werden. Lege sie deshalb in Deinem Notfallordner zusammen mit anderen wichtigen Dokumenten ab, die ebenfalls im Sterbefall benötigt werden.

Es ist keine gute Idee, Wünsche zur Bestattung im Testament festzuhalten, vor allem, wenn das Testament offiziell hinterlegt ist. Die Testamentseröffnung findet oft Wochen nach der Bestattung statt.

Deine nächsten Angehörigen solltest Du schon zu Deinen Lebzeiten über Deine Vorstellungen und Bestattungswünsche informieren.

Wende Dich bei Fragen zur Bestattung und möglichen Formen der Bestattungsvorsorge und Bestattungsformen am besten an ein Bestattungsinstitut Deiner Wahl.

Ein informatives Portal bietet der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.

Diese Muster kannst Du zur Orientierung verwenden

Illustration Robert

Robert überlegt:

„Obwohl ich mich noch recht fit fühle, spüre ich Tag für Tag mein Alter. Eben haben Maria und ich einen guten Freund verloren. Seine Frau war sehr erschöpft von den ganzen Formalitäten, die bei einem Todesfall anstehen. Sie hatten nie darüber gesprochen, wie sie sich ihre Bestattung wünschen. Sie musste alles alleine entscheiden.

Maria und ich werden uns jetzt mal zusammensetzen und unsere Wünsche und Vorstellungen in einer Bestattungsverfügung festhalten. Für unsere Familien ist das sicher eine große Hilfe.

Wir müssen auch dringend die nötigen Unterlagen zusammenstellen, die bei einem Todesfall wichtig sind. Da Maria geschieden ist und wir nicht verheiratet sind, ist für ihre Bestattung offenbar ein Scheidungsurteil notwendig. Das wussten wir gar nicht.“

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