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8 Tipps für Alleinstehende

Ohne Vertrauensperson vorsorgen - Was kann ich tun?

„Ich bin alleinstehend, habe keine Angehörigen oder Menschen, denen ich wirklich vertrauen kann. Eine Vorsorgevollmacht kommt damit für mich nicht in Frage – Was kann ich sonst tun?“

Besonders von Menschen im höheren Lebensalter hören wir bei Workshops und Vorträgen diese Frage oft. Ehepartner:innen und enge Freunde sind vielleicht bereits verstorben, Angehörige leben möglicherweise weit weg, manchmal gibt es auch Streit untereinander.

In dieser Situation ist es auch wichtig, nicht alles dem Zufall zu überlassen und Vorsorge für Notfälle zu treffen.

Wir haben 8 Tipps zusammengetragen, die Dir weiterhelfen können.

Auch wenn Du niemanden kennst, dem Du vollumfänglich vertraust, kannst du eine Betreuungsverfügung erstellen. Vielleicht gibt es im Bekannten- und Freundeskreis jemanden, den Du Dir im Bedarfsfall als rechtliche:n Betreuer:in vorstellen kannst. Immerhin ist Dir dieser Mensch bekannt, er oder sie kennt Dich und Du kannst vorab manche Dinge besprechen – dies kann angenehmer sein als von komplett fremden Menschen betreut zu werden. 

Übrigens kannst Du in die Betreuungsverfügung auch schreiben, welche Person(en) keinesfalls als rechtliche Betreuung eingesetzt werden soll(en).

Du kannst Dich in dieser Frage auch bei einem „Betreuungsverein“ beraten lassen. Dort werden auch ehrenamtliche Betreuer:innen geschult, begleitet und eingesetzt. Du findest Betreuungsvereine in Deiner Stadt oder Gemeinde über die örtliche Betreuungsbehörde.

Über den Verein Vorsorgeanwalt e.V. kannst Du auch Anwaltskanzleien suchen, die sich auf das Thema spezialisiert haben und (allerdings kostenpflichtig) unterstützen können.

Registriere die Betreuungsverfügung im Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer. Dann kann das Betreuungsgericht schnell herausfinden, wen Du als rechtliche:n Betreuer:in vorschlägst oder ablehnst.

Als Alleinstehende:r solltest Du auf jeden Fall eine Patientenverfügung erstellen. Wenn Du Dich zu einem medizinisch notwendigen Eingriff nicht mehr äußern kannst und keine Bevollmächtigten oder Angehörige verfügbar sind, kennt niemand Deine Behandlungswünsche.

Wenn Du also unerwünschte Behandlungen vermeiden möchtest, solltest Du diese in einer Patientenverfügung festhalten und sie mit der Ärztin oder dem Arzt Deines Vertrauens besprechen.

Sehr wertvoll ist es, wenn Du gesondert Deine Wertvorstellungen, also Deine Haltung zum Leben und Sterben aufschreibst, zum Beispiel was Dein Leben lebenswert macht, wie Du auf keinen Fall weiterleben möchtest, welche Schmerzerfahrungen Du gemacht hast. 

Alle weiteren Schritte sind findest Du unter Loslegen – Patientenverfügung erstellen.

Tipp 3: Trage ein Notfallkärtchen im Geldbeutel und speichere Notfallkontakte im Smartphone

Bei einem Notfall suchen Ersthelfer:innen immer zuerst im Geldbeutel nach Informationen zu Angehörigen oder anderen Ansprechpartner:innen, daher:

  • Notiere auf einem Kärtchen Deinen Namen und Deine Anschrift. 
  • Schreibe dazu, wer im Notfall verständigt werden soll und ob und wen Du bevollmächtigt hast (Kontaktdaten nicht vergessen!). 
  • Vermerke auch, ob Du eine Patientenverfügung erstellt hast und wo diese aufbewahrt wird. 

Hast Du Vorsorgedokumente beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer registriert, erhältst Du von dort ein Kärtchen zum Ausfüllen zugeschickt. Leidest Du an einer Krankheit, bei der besondere Vorkehrungen nötig sind, kannst Du auch einen Notfallpass mit weiteren Angaben mitführen. Entsprechende Muster kannst Du im Internet finden oder Deine Krankenkasse ansprechen.

Notfallkarte Vorderseite
Notfallkarte Rückseite

(Lade unsere Tipps für den Notfall (pdf) herunter und schneide das abgedruckte Notfallkärtchen einfach aus.)

Auch im Smartphone lassen sich Notfallkontakte (und medizinische Informationen) in einem „Notfallpass“ speichern. Ersthelfende können bei Bedarf vom Sperrbildschirm auf die Daten zugreifen und Deine Bezugspersonen informieren.

Tipp 4: Notiere wichtige Anliegen

Gerade, wenn keine anderen Personen mehr Auskunft über Dich geben können, solltest Du Deine Anliegen und Wünsche schriftlich festhalten, zum Beispiel:

  • Wo würdest Du dann am liebsten leben und versorgt werden?
  • Wie soll mit Deinem Vermögen umgegangen werden? (zu Deinen Lebzeiten, unabhängig vom Sterbefall)
  • Sollen Angehörige / Freunde zum Geburtstag oder anderen Gelegenheiten ein (Geld-)Geschenk erhalten?
  • Was soll mit Deinem Haustier passieren?
  • Wie und wo möchtest Du bestattet werden? Was soll in diesem Zusammenhang alles bedacht werden? 

Für manche Menschen ist es sehr beruhigend zu wissen, dass man die eigene Bestattung geregelt hat. Bestattungsinstitute bieten dazu eine sogenannte Bestattungsvorsorge an. Du besprichtst Deine Wünsche zu Lebzeiten mit dem Institut und begleichst auch schon alle Kosten.

Jede:r der sich im Notfall um Dich kümmert, kann sich an Deinen  Aufzeichnungen orientieren und versuchen, Deine Anliegen so weit wie möglich umzusetzen. Hefte Deine Aufzeichnungen in einem Notfall-Ordner ab (Tipp 7).

Tipp 5: Finde Unterstützende in Teilbereichen

Mit zunehmendem Alter, aber auch, wenn man vorübergehend durch einen Unfall oder eine Krankheit handlungsunfähig ist, hilft es, wenn Bekannte, Nachbarn oder gute Freunde Dich unterstützen können. Wenn Du keine umfassende Vorsorgevollmacht erteilen möchtest, kannst Du auch eingeschränkte Vollmacht für einzelne Bereiche geben. Zum Beispiel, dass jemand für Deine Versicherungsangelegenheiten befugt ist oder Post entgegennehmen darf.

Tipp 6: Erstelle eine Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten

Auch wenn Du keine Angehörigen oder Bevollmächtigte hast, hilft es, Überblick über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten zu haben. Vielleicht hast Du alles sorgfältig in Ordnern abgeheftet, dann können sich im Notfall auch andere Helfende zurechtfinden. Häufig ist dieser Papierkram jedoch unbeliebt und irgendwann stapeln sich die Unterlagen unsortiert auf einem Haufen.

Eine Übersicht über persönliche Daten und Dokumente, Versicherungen, Bankangelegenheiten und vieles mehr ist eine große Hilfe für Dich selbst und für Menschen, die sich um Dich kümmern.

Bei Regle Deinen Kram kannst Du eine Datei im Excel-Format kostenlos herunterladen, in die Du Deine Informationen eintragen, jederzeit ändern und/oder ausdrucken kannst. Unter dem Menü-Punkt Strukturieren findest Du zusätzliche Informationen.

Weitere Anregungen für solche Übersichten findest Du auch in Notfall-Broschüren von Beratungsstellen, Banken oder Versicherungen.

Tipp 7: Lege einen Notfall-Ordner oder eine "Notfall-Dose" an

In Tipp 6 haben wir Dir eine Übersicht über Deine persönlichen Angelegenheiten ans Herz gelegt. Diese Übersicht kannst Du zusammen mit anderen wichtigen Unterlagen in einem Notfall-Ordner abheften. Den Notfall-Ordner sollte man gut auffinden können. Wähle also kein Versteck dafür, sondern einen offensichtlichen Standort.

Was gehört denn alles in einen Notfall-Ordner?

  • Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegheiten, 
  • Patientenverfügung mit Ergänzungen zu deinen Wertvorstellungen, 
  • Betreuungsverfügung,
  • Bestattungsvorsorge,
  • und alles, was im Notfall noch schnell auffindbar sein soll.

Wenn Du ein Testament erstellt hast, kannst Du dieses beim Amtsgericht hinterlegen.

Alternativ gibt es eine sogenannte Notfall-Dose (Apotheke, Pharmazentralnummer, PZN 16505541). Darin werden die wichtigsten Dokumente und Informationen verstaut. Die Dose wird dann in der Kühlschranktür aufbewahrt. Ersthelfende können durch ein Hinweisschild an der Innenseite der Wohnungstür auf die Notfalldose aufmerksam gemacht werden.

Aber warum in den Kühlschrank damit?
Ganz einfach: Den findet man in jeder Wohnung sofort!

Tipp 8: Baue dir ein Hilfs-Netzwerk auf

Als älterer Mensch bist Du vielleicht besonders bemüht zu zeigen, dass Du alles noch alleine schaffst. Das ist sehr verständlich, weil man unabhängig und selbstständig bleiben möchte. 

Du hast aber vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass es im Team oft einfacher und schneller geht. Auf ein Hilfs-Netzwerk zugreifen zu können ist in jedem Lebensalter beruhigend.

Für ältere Menschen gibt es fast in jeder Gemeinde oder Stadt Beratungsstellen, Seniorenzentren, Nachbarschaftshilfen und Projekte, die Unterstützung anbieten, zum Beispiel bei Behörden- und Postangelegenheiten. Über diese Anlaufstellen ergeben sich häufig weitere Kontakte – so kannst Du ein Hilfs-Netzwerk aufbauen.

Fazit: Auch Alleinstehende können vorsorgen!

Mit diesen Tipps kannst Du auch ohne Bevollmächtigte für eventuelle Notsituationen vorsorgen. Es kostet vielleicht ein bisschen Überwindung, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Möchtest Du Dich im Bedarfsfall nach Deinen Wünschen versorgt wissen, dann regle Deinen Kram selbstbestimmt und in gesunden Tagen! Du schaffst das! 💪🏽

8 Tipps für Alleinstehende

Ohne Vertrauensperson vorsorgen - Was kann ich tun?

„Ich bin alleinstehend, habe keine Angehörigen oder Menschen, denen ich wirklich vertrauen kann. Eine Vorsorgevollmacht kommt damit für mich nicht in Frage – Was kann ich sonst tun?“

Besonders von Menschen im höheren Lebensalter hören wir bei Workshops und Vorträgen diese Frage oft. Ehepartner:innen und enge Freunde sind vielleicht bereits verstorben, Angehörige leben möglicherweise weit weg, manchmal gibt es auch Streit untereinander.

In dieser Situation ist es auch wichtig, nicht alles dem Zufall zu überlassen und Vorsorge für Notfälle zu treffen.

Wir haben 8 Tipps zusammengetragen, die Dir weiterhelfen können.

Auch wenn Du niemanden kennst, dem Du vollumfänglich vertraust, kannst du eine Betreuungsverfügung erstellen. Vielleicht gibt es im Bekannten- und Freundeskreis jemanden, den Du Dir im Bedarfsfall als rechtliche:n Betreuer:in vorstellen kannst. Immerhin ist Dir dieser Mensch bekannt, er oder sie kennt Dich und Du kannst vorab manche Dinge besprechen – dies kann angenehmer sein als von komplett fremden Menschen betreut zu werden. 

Übrigens kannst Du in die Betreuungsverfügung auch schreiben, welche Person(en) keinesfalls als rechtliche Betreuung eingesetzt werden soll(en).

Du kannst Dich in dieser Frage auch bei einem „Betreuungsverein“ beraten lassen. Dort werden auch ehrenamtliche Betreuer:innen geschult, begleitet und eingesetzt. Du findest Betreuungsvereine in Deiner Stadt oder Gemeinde über die örtliche Betreuungsbehörde.

Über den Verein Vorsorgeanwalt e.V. kannst Du auch Anwaltskanzleien suchen, die sich auf das Thema spezialisiert haben und (allerdings kostenpflichtig) unterstützen können.

Registriere die Betreuungsverfügung im Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer. Dann kann das Betreuungsgericht schnell herausfinden, wen Du als rechtliche:n Betreuer:in vorschlägst oder ablehnst.

Als Alleinstehende:r solltest Du auf jeden Fall eine Patientenverfügung erstellen. Wenn Du Dich zu einem medizinisch notwendigen Eingriff nicht mehr äußern kannst und keine Bevollmächtigten oder Angehörige verfügbar sind, kennt niemand Deine Behandlungswünsche.

Wenn Du also unerwünschte Behandlungen vermeiden möchtest, solltest Du diese in einer Patientenverfügung festhalten und sie mit der Ärztin oder dem Arzt Deines Vertrauens besprechen.

Sehr wertvoll ist es, wenn Du gesondert Deine Wertvorstellungen, also Deine Haltung zum Leben und Sterben aufschreibst, zum Beispiel was Dein Leben lebenswert macht, wie Du auf keinen Fall weiterleben möchtest, welche Schmerzerfahrungen Du gemacht hast. 

Alle weiteren Schritte sind findest Du unter Loslegen – Patientenverfügung erstellen.

Tipp 3: Trage ein Notfallkärtchen im Geldbeutel und speichere Notfallkontakte im Smartphone

Bei einem Notfall suchen Ersthelfer:innen immer zuerst im Geldbeutel nach Informationen zu Angehörigen oder anderen Ansprechpartner:innen, daher:

  • Notiere auf einem Kärtchen Deinen Namen und Deine Anschrift. 
  • Schreibe dazu, wer im Notfall verständigt werden soll und ob und wen Du bevollmächtigt hast (Kontaktdaten nicht vergessen!). 
  • Vermerke auch, ob Du eine Patientenverfügung erstellt hast und wo diese aufbewahrt wird. 

Hast Du Vorsorgedokumente beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer registriert, erhältst Du von dort ein Kärtchen zum Ausfüllen zugeschickt. Leidest Du an einer Krankheit, bei der besondere Vorkehrungen nötig sind, kannst Du auch einen Notfallpass mit weiteren Angaben mitführen. Entsprechende Muster kannst Du im Internet finden oder Deine Krankenkasse ansprechen.

Notfallkarte Vorderseite
Notfallkarte Rückseite

(Lade unsere Tipps für den Notfall (pdf) herunter und schneide das abgedruckte Notfallkärtchen einfach aus.)

Auch im Smartphone lassen sich Notfallkontakte (und medizinische Informationen) in einem „Notfallpass“ speichern. Ersthelfende können bei Bedarf vom Sperrbildschirm auf die Daten zugreifen und Deine Bezugspersonen informieren.

Tipp 4: Notiere wichtige Anliegen

Gerade, wenn keine anderen Personen mehr Auskunft über Dich geben können, solltest Du Deine Anliegen und Wünsche schriftlich festhalten, zum Beispiel:

  • Wo würdest Du dann am liebsten leben und versorgt werden?
  • Wie soll mit Deinem Vermögen umgegangen werden? (zu Deinen Lebzeiten, unabhängig vom Sterbefall)
  • Sollen Angehörige / Freunde zum Geburtstag oder anderen Gelegenheiten ein (Geld-)Geschenk erhalten?
  • Was soll mit Deinem Haustier passieren?
  • Wie und wo möchtest Du bestattet werden? Was soll in diesem Zusammenhang alles bedacht werden? 

Für manche Menschen ist es sehr beruhigend zu wissen, dass man die eigene Bestattung geregelt hat. Bestattungsinstitute bieten dazu eine sogenannte Bestattungsvorsorge an. Du besprichtst Deine Wünsche zu Lebzeiten mit dem Institut und begleichst auch schon alle Kosten.

Jede:r der sich im Notfall um Dich kümmert, kann sich an Deinen  Aufzeichnungen orientieren und versuchen, Deine Anliegen so weit wie möglich umzusetzen. Hefte Deine Aufzeichnungen in einem Notfall-Ordner ab (Tipp 7).

Tipp 5: Finde Unterstützende in Teilbereichen

Mit zunehmendem Alter, aber auch, wenn man vorübergehend durch einen Unfall oder eine Krankheit handlungsunfähig ist, hilft es, wenn Bekannte, Nachbarn oder gute Freunde Dich unterstützen können. Wenn Du keine umfassende Vorsorgevollmacht erteilen möchtest, kannst Du auch eingeschränkte Vollmacht für einzelne Bereiche geben. Zum Beispiel, dass jemand für Deine Versicherungsangelegenheiten befugt ist oder Post entgegennehmen darf.

Tipp 6: Erstelle eine Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten

Auch wenn Du keine Angehörigen oder Bevollmächtigte hast, hilft es, Überblick über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten zu haben. Vielleicht hast Du alles sorgfältig in Ordnern abgeheftet, dann können sich im Notfall auch andere Helfende zurechtfinden. Häufig ist dieser Papierkram jedoch unbeliebt und irgendwann stapeln sich die Unterlagen unsortiert auf einem Haufen.

Eine Übersicht über persönliche Daten und Dokumente, Versicherungen, Bankangelegenheiten und vieles mehr ist eine große Hilfe für Dich selbst und für Menschen, die sich um Dich kümmern.

Bei Regle Deinen Kram kannst Du eine Datei im Excel-Format kostenlos herunterladen, in die Du Deine Informationen eintragen, jederzeit ändern und/oder ausdrucken kannst. Unter dem Menü-Punkt Strukturieren findest Du zusätzliche Informationen.

Weitere Anregungen für solche Übersichten findest Du auch in Notfall-Broschüren von Beratungsstellen, Banken oder Versicherungen.

Tipp 7: Lege einen Notfall-Ordner oder eine "Notfall-Dose" an

In Tipp 6 haben wir Dir eine Übersicht über Deine persönlichen Angelegenheiten ans Herz gelegt. Diese Übersicht kannst Du zusammen mit anderen wichtigen Unterlagen in einem Notfall-Ordner abheften. Den Notfall-Ordner sollte man gut auffinden können. Wähle also kein Versteck dafür, sondern einen offensichtlichen Standort.

Was gehört denn alles in einen Notfall-Ordner?

  • Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegheiten, 
  • Patientenverfügung mit Ergänzungen zu deinen Wertvorstellungen, 
  • Betreuungsverfügung,
  • Bestattungsvorsorge,
  • und alles, was im Notfall noch schnell auffindbar sein soll.

Wenn Du ein Testament erstellt hast, kannst Du dieses beim Amtsgericht hinterlegen.

Alternativ gibt es eine sogenannte Notfall-Dose (Apotheke, Pharmazentralnummer, PZN 16505541). Darin werden die wichtigsten Dokumente und Informationen verstaut. Die Dose wird dann in der Kühlschranktür aufbewahrt. Ersthelfende können durch ein Hinweisschild an der Innenseite der Wohnungstür auf die Notfalldose aufmerksam gemacht werden.

Aber warum in den Kühlschrank damit?
Ganz einfach: Den findet man in jeder Wohnung sofort!

Tipp 8: Baue dir ein Hilfs-Netzwerk auf

Als älterer Mensch bist Du vielleicht besonders bemüht zu zeigen, dass Du alles noch alleine schaffst. Das ist sehr verständlich, weil man unabhängig und selbstständig bleiben möchte. 

Du hast aber vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass es im Team oft einfacher und schneller geht. Auf ein Hilfs-Netzwerk zugreifen zu können ist in jedem Lebensalter beruhigend.

Für ältere Menschen gibt es fast in jeder Gemeinde oder Stadt Beratungsstellen, Seniorenzentren, Nachbarschaftshilfen und Projekte, die Unterstützung anbieten, zum Beispiel bei Behörden- und Postangelegenheiten. Über diese Anlaufstellen ergeben sich häufig weitere Kontakte – so kannst Du ein Hilfs-Netzwerk aufbauen.

Fazit: Auch Alleinstehende können vorsorgen!

Mit diesen Tipps kannst Du auch ohne Bevollmächtigte für eventuelle Notsituationen vorsorgen. Es kostet vielleicht ein bisschen Überwindung, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Möchtest Du Dich im Bedarfsfall nach Deinen Wünschen versorgt wissen, dann regle Deinen Kram selbstbestimmt und in gesunden Tagen! Du schaffst das! 💪🏽

8 Tipps für Alleinstehende

Ohne Vertrauensperson vorsorgen - Was kann ich tun?

„Ich bin alleinstehend, habe keine Angehörigen oder Menschen, denen ich wirklich vertrauen kann. Eine Vorsorgevollmacht kommt damit für mich nicht in Frage – Was kann ich sonst tun?“

Besonders von Menschen im höheren Lebensalter hören wir bei Workshops und Vorträgen diese Frage oft. Ehepartner:innen und enge Freunde sind vielleicht bereits verstorben, Angehörige leben möglicherweise weit weg, manchmal gibt es auch Streit untereinander.

In dieser Situation ist es auch wichtig, nicht alles dem Zufall zu überlassen und Vorsorge für Notfälle zu treffen.

Wir haben 8 Tipps zusammengetragen, die Dir weiterhelfen können.

Auch wenn Du niemanden kennst, dem Du vollumfänglich vertraust, kannst du eine Betreuungsverfügung erstellen. Vielleicht gibt es im Bekannten- und Freundeskreis jemanden, den Du Dir im Bedarfsfall als rechtliche:n Betreuer:in vorstellen kannst. Immerhin ist Dir dieser Mensch bekannt, er oder sie kennt Dich und Du kannst vorab manche Dinge besprechen – dies kann angenehmer sein als von komplett fremden Menschen betreut zu werden. 

Übrigens kannst Du in die Betreuungsverfügung auch schreiben, welche Person(en) keinesfalls als rechtliche Betreuung eingesetzt werden soll(en).

Du kannst Dich in dieser Frage auch bei einem „Betreuungsverein“ beraten lassen. Dort werden auch ehrenamtliche Betreuer:innen geschult, begleitet und eingesetzt. Du findest Betreuungsvereine in Deiner Stadt oder Gemeinde über die örtliche Betreuungsbehörde.

Über den Verein Vorsorgeanwalt e.V. kannst Du auch Anwaltskanzleien suchen, die sich auf das Thema spezialisiert haben und (allerdings kostenpflichtig) unterstützen können.

Registriere die Betreuungsverfügung im Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer. Dann kann das Betreuungsgericht schnell herausfinden, wen Du als rechtliche:n Betreuer:in vorschlägst oder ablehnst.

Als Alleinstehende:r solltest Du auf jeden Fall eine Patientenverfügung erstellen. Wenn Du Dich zu einem medizinisch notwendigen Eingriff nicht mehr äußern kannst und keine Bevollmächtigten oder Angehörige verfügbar sind, kennt niemand Deine Behandlungswünsche.

Wenn Du also unerwünschte Behandlungen vermeiden möchtest, solltest Du diese in einer Patientenverfügung festhalten und sie mit der Ärztin oder dem Arzt Deines Vertrauens besprechen.

Sehr wertvoll ist es, wenn Du gesondert Deine Wertvorstellungen, also Deine Haltung zum Leben und Sterben aufschreibst, zum Beispiel was Dein Leben lebenswert macht, wie Du auf keinen Fall weiterleben möchtest, welche Schmerzerfahrungen Du gemacht hast. 

Alle weiteren Schritte sind findest Du unter Loslegen – Patientenverfügung erstellen.

Tipp 3: Trage ein Notfallkärtchen im Geldbeutel und speichere Notfallkontakte im Smartphone

Bei einem Notfall suchen Ersthelfer:innen immer zuerst im Geldbeutel nach Informationen zu Angehörigen oder anderen Ansprechpartner:innen, daher:

  • Notiere auf einem Kärtchen Deinen Namen und Deine Anschrift. 
  • Schreibe dazu, wer im Notfall verständigt werden soll und ob und wen Du bevollmächtigt hast (Kontaktdaten nicht vergessen!). 
  • Vermerke auch, ob Du eine Patientenverfügung erstellt hast und wo diese aufbewahrt wird. 

Hast Du Vorsorgedokumente beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer registriert, erhältst Du von dort ein Kärtchen zum Ausfüllen zugeschickt. Leidest Du an einer Krankheit, bei der besondere Vorkehrungen nötig sind, kannst Du auch einen Notfallpass mit weiteren Angaben mitführen. Entsprechende Muster kannst Du im Internet finden oder Deine Krankenkasse ansprechen.

Notfallkarte Vorderseite
Notfallkarte Rückseite

(Lade unsere Tipps für den Notfall (pdf) herunter und schneide das abgedruckte Notfallkärtchen einfach aus.)

Auch im Smartphone lassen sich Notfallkontakte (und medizinische Informationen) in einem „Notfallpass“ speichern. Ersthelfende können bei Bedarf vom Sperrbildschirm auf die Daten zugreifen und Deine Bezugspersonen informieren.

Tipp 4: Notiere wichtige Anliegen

Gerade, wenn keine anderen Personen mehr Auskunft über Dich geben können, solltest Du Deine Anliegen und Wünsche schriftlich festhalten, zum Beispiel:

  • Wo würdest Du dann am liebsten leben und versorgt werden?
  • Wie soll mit Deinem Vermögen umgegangen werden? (zu Deinen Lebzeiten, unabhängig vom Sterbefall)
  • Sollen Angehörige / Freunde zum Geburtstag oder anderen Gelegenheiten ein (Geld-)Geschenk erhalten?
  • Was soll mit Deinem Haustier passieren?
  • Wie und wo möchtest Du bestattet werden? Was soll in diesem Zusammenhang alles bedacht werden? 

Für manche Menschen ist es sehr beruhigend zu wissen, dass man die eigene Bestattung geregelt hat. Bestattungsinstitute bieten dazu eine sogenannte Bestattungsvorsorge an. Du besprichtst Deine Wünsche zu Lebzeiten mit dem Institut und begleichst auch schon alle Kosten.

Jede:r der sich im Notfall um Dich kümmert, kann sich an Deinen  Aufzeichnungen orientieren und versuchen, Deine Anliegen so weit wie möglich umzusetzen. Hefte Deine Aufzeichnungen in einem Notfall-Ordner ab (Tipp 7).

Tipp 5: Finde Unterstützende in Teilbereichen

Mit zunehmendem Alter, aber auch, wenn man vorübergehend durch einen Unfall oder eine Krankheit handlungsunfähig ist, hilft es, wenn Bekannte, Nachbarn oder gute Freunde Dich unterstützen können. Wenn Du keine umfassende Vorsorgevollmacht erteilen möchtest, kannst Du auch eingeschränkte Vollmacht für einzelne Bereiche geben. Zum Beispiel, dass jemand für Deine Versicherungsangelegenheiten befugt ist oder Post entgegennehmen darf.

Tipp 6: Erstelle eine Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten

Auch wenn Du keine Angehörigen oder Bevollmächtigte hast, hilft es, Überblick über wichtige Dokumente und persönliche Angelegenheiten zu haben. Vielleicht hast Du alles sorgfältig in Ordnern abgeheftet, dann können sich im Notfall auch andere Helfende zurechtfinden. Häufig ist dieser Papierkram jedoch unbeliebt und irgendwann stapeln sich die Unterlagen unsortiert auf einem Haufen.

Eine Übersicht über persönliche Daten und Dokumente, Versicherungen, Bankangelegenheiten und vieles mehr ist eine große Hilfe für Dich selbst und für Menschen, die sich um Dich kümmern.

Bei Regle Deinen Kram kannst Du eine Datei im Excel-Format kostenlos herunterladen, in die Du Deine Informationen eintragen, jederzeit ändern und/oder ausdrucken kannst. Unter dem Menü-Punkt Strukturieren findest Du zusätzliche Informationen.

Weitere Anregungen für solche Übersichten findest Du auch in Notfall-Broschüren von Beratungsstellen, Banken oder Versicherungen.

Tipp 7: Lege einen Notfall-Ordner oder eine "Notfall-Dose" an

In Tipp 6 haben wir Dir eine Übersicht über Deine persönlichen Angelegenheiten ans Herz gelegt. Diese Übersicht kannst Du zusammen mit anderen wichtigen Unterlagen in einem Notfall-Ordner abheften. Den Notfall-Ordner sollte man gut auffinden können. Wähle also kein Versteck dafür, sondern einen offensichtlichen Standort.

Was gehört denn alles in einen Notfall-Ordner?

  • Übersicht über wichtige Dokumente und persönliche Angelegheiten, 
  • Patientenverfügung mit Ergänzungen zu deinen Wertvorstellungen, 
  • Betreuungsverfügung,
  • Bestattungsvorsorge,
  • und alles, was im Notfall noch schnell auffindbar sein soll.

Wenn Du ein Testament erstellt hast, kannst Du dieses beim Amtsgericht hinterlegen.

Alternativ gibt es eine sogenannte Notfall-Dose (Apotheke, Pharmazentralnummer, PZN 16505541). Darin werden die wichtigsten Dokumente und Informationen verstaut. Die Dose wird dann in der Kühlschranktür aufbewahrt. Ersthelfende können durch ein Hinweisschild an der Innenseite der Wohnungstür auf die Notfalldose aufmerksam gemacht werden.

Aber warum in den Kühlschrank damit?
Ganz einfach: Den findet man in jeder Wohnung sofort!

Tipp 8: Baue dir ein Hilfs-Netzwerk auf

Als älterer Mensch bist Du vielleicht besonders bemüht zu zeigen, dass Du alles noch alleine schaffst. Das ist sehr verständlich, weil man unabhängig und selbstständig bleiben möchte. 

Du hast aber vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass es im Team oft einfacher und schneller geht. Auf ein Hilfs-Netzwerk zugreifen zu können ist in jedem Lebensalter beruhigend.

Für ältere Menschen gibt es fast in jeder Gemeinde oder Stadt Beratungsstellen, Seniorenzentren, Nachbarschaftshilfen und Projekte, die Unterstützung anbieten, zum Beispiel bei Behörden- und Postangelegenheiten. Über diese Anlaufstellen ergeben sich häufig weitere Kontakte – so kannst Du ein Hilfs-Netzwerk aufbauen.

Fazit: Auch Alleinstehende können vorsorgen!

Mit diesen Tipps kannst Du auch ohne Bevollmächtigte für eventuelle Notsituationen vorsorgen. Es kostet vielleicht ein bisschen Überwindung, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Möchtest Du Dich im Bedarfsfall nach Deinen Wünschen versorgt wissen, dann regle Deinen Kram selbstbestimmt und in gesunden Tagen! Du schaffst das! 💪🏽

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