Illustration Betreuungsverfügung erstellen

So erstellst Du Deine Betreuungsverfügung

Häufige Fragen

Ganz allgemein gilt: Vorsorgedokumente zu erstellen ist ein längerfristiger Prozess der inhaltlichen Auseinandersetzung, die Umsetzung selbst gelingt kurzfristig.

Eine Betreuungsverfügung kannst Du mit Hilfe verfügbarer rechtssicherer Formularvordrucke  in kurzer Zeit (ca. 5 bis 10 Minuten) erstellen. Dies gilt vor allem, wenn bereits eine Vorsorgevollmacht vorliegt. Dann hast Du Dich bereits mit Themen wie Unfall, Krankheit oder Sterben auseinandergesetzt und eine oder mehrere Vertrauenspersonen gefunden, die Du auch als mögliche rechtliche Betreuer:innen vorschlagen kannst.

Ist dies nicht der Fall, werden Dich entsprechende Vorüberlegungen mehr Zeit kosten. Ähnlich wie bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht gilt es Informationen einzuholen und sich mit der Vorstellung auseinanderzusetzen, vielleicht selbst einmal nicht mehr handlungs- und entscheidungsfähig zu sein.

Natürlich braucht es auch Zeit, sich zu überlegen, welche Person Du für die rechtliche Betreuung vorschlagen möchtest und ob sie dazu bereit wäre.

Darüber hinaus müssen Informationen über Deine Angelegenheiten und Ansichten ausgetauscht werden.

Dem Zeitaufwand entgegenstellen kann man das Gefühl der Beruhigung. Selbst mitzubestimmen, wer im Fall der Fälle handeln darf und im Fall der Fälle eine fremde Person als rechtliche:n Betreuer:in zu verhindern, kann sehr entlastend sein.

  • Orientiere Dich auch bei der Betreuungsverfügung an Formularvordrucken.
  • Halte auch Deine Vorstellungen und Wünsche zu Deiner Lebensgestaltung, zum Umgang mit Deinen Finanzen, einem Haustier etc.  schriftlich fest. So stellst Du sicher, dass Deine Wünsche berücksichtigt werden, denn jede:r – auch ein:e fremde:r –  Betreuer:in muss sich daran orientieren!
  • Prüfe in regelmäßigen Abständen, ob die erstellte Betreuungsverfügung sowie Wünsche und Vorstellungen noch aktuell sind.
  • Auch eine Betreuungsverfügung kannst Du jederzeit ändern oder zurückfordern.
  • Besonders wenn Du alleinstehend bist, solltest Du die Betreuungsverfügung beim Zentralen Vorsorgeregister (ZVR) registrieren lassen, damit sie im Bedarfsfall gefunden wird.
  • Führe ein „Notfallkärtchen“ (alternativ das Kärtchen des ZVR) mit Dir. Notiere darauf, welche Vorsorgedokumente Du erstellt hast, wen Du als  rechtliche:n Betreuer:in wünschst und wie diese:r zu erreichen ist. Auch im Mobiltelefon lassen sich Notfallkontakte speichern!

Auch für die Betreuungsverfügung werden von offiziellen Stellen Vordrucke zum Download bereitgestellt. In diesen Broschüren sind sie zu finden:

Hast Du eine Vorsorgevollmacht erstellt, so kannst Du darin Deine:n Bevollmächtigten bzw. Ersatzbevollmächtigte:n auch als potentielle:n rechtliche:n Betreuer:in angeben, sofern dies überhaupt notwendig werden sollte (z.B. bei einer strittigen Auslegung der Vollmacht).

Du könntest auch folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen:

  • Überlege, ob jemand aus Deinem Freundeskreis als Dein:e potentielle:r rechtlicher Betreuer:in in Frage käme und bereit wäre, diese Aufgabe zu übernehmen.
  • Erkundige Dich bei einem örtlichen Betreuungsverein, bei dem vorwiegend ehrenamtliche Betreuer:innen tätig sind.
  • Wende Dich an Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände oder Kirchengemeinden.
  • Sprich eine:n auf Vorsorge spezialisierten Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin an.

Wenn Du zunächst keine konkrete Person benennen kannst, so lasse den Namen offen. Du könntest aber angeben, aus welchem Umfeld (Kirche, Wohlfahrtsverband, Betreuungsverein, Anwalt oder Anwältin etc.) Du Dir einen rechtlichen Vertreter vorstellen und welches Geschlecht Du bevorzugen würdest.

In der Betreuungsverfügung kannst Du auch festhalten, welche Personen auf keinen Fall als rechtliche Betreuer:in eingesetzt werden sollen.

Neben den Formalien wie Name und Kontaktdaten des oder der von Dir gewünschten Betreuers oder Betreuerin bzw. der für diese Funktion abgelehnten Personen, sind folgende Aspekte  vor allem für externe, also fremde Betreuer:innen bedeutsam:

  • Deine Vorstellungen und Wünsche zu Deiner Lebensgestaltung, Deine Vorlieben und Abneigungen. Beschreibe daher, wie Du wohnen möchtest, wie Du im Krankheits- oder Pflegefall versorgt werden möchtest, wie mit Deinem Vermögen verfahren werden soll oder was mit Deinem Haustier passieren soll?
  • Bestimmte persönliche Haltungen und (religiösen) Wertvorstellungen. Möchtest Du diese berücksichtigt wissen, halte sie schriftlich fest.
  • Bestattungsverfügung
    Notiere auch dazu Deine Vorstellungen, sofern Du nicht anderweitig Verfügungen erstellt hast.

Je detaillierter Du in oder zu Deiner Betreuungsverfügung die genannten Aspekte festhältst, um so besser kann sich ein:e rechtliche:r Betreuer:in bei seiner oder ihrer Aufgabe daran orientieren. Er oder sie muss sich sogar daran halten.

Illustration Schritte zur Erstellung von Vorsorgedokumenten

In 8 Schritten Deine Betreuungsverfügung erstellen

Treffe eine Entscheidung, ob Du jetzt eine Betreuungsverfügung erstellen möchtest!

  • Lade Dir eine Informationsbroschüre mit einem Vordruck herunter.
  • Drucke Dir den Vordruck aus.
  • Notiere Dir Deine Wünsche und Vorstellungen zu Deiner Lebensgestaltung, wo und wie Du am liebsten wohnen möchtest, was mit Deinem Haustier passieren soll etc.

Überlege Dir:

  • Wer käme als rechtliche:r Betreuer:in für mich in Frage?
  • Wird er oder sie meine Wünsche und Vorstellungen vertreten und ihnen Geltung verschaffen, wenn ich dazu selbst nicht mehr in der Lage bin.
  • Über welche Organisation könnte im Fall der Fälle ein:e Betreuer:in eingesetzt werden, wenn mir selbst niemand einfällt?
  • Suche das Gespräch mit der Person Deines Vertrauens.
  • Frage nach, ob sie Deine rechtliche Betreuung annehmen würden.
  • Sprich alternativ mit dem Team einer Organisation, Anwaltskanzlei oder Deiner Glaubensgemeinschaft, ob über diese eine geeignete Person gefunden werden könnte.

Ist geklärt, wer die rechtliche Betreuung übernehmen würde oder welche Organisation eingeschaltet werden kann:

  • Fülle die Betreuungsverfügung aus und unterschreibe sie.
  • Halte zusätzlich fest (vgl. 2. Schritt), wie die rechtliche Betreuung nach Deinen Wünschen gestaltet werden soll.
  • Stelle sicher, dass Dein:e gewünschte:r rechtliche:r Betreuer:in bei Bedarf Zugriff auf die Verfügung hat oder händige sie direkt aus. (Sie wird erst wirksam, wenn das Betreuungsgericht die Person tatsächlich als rechtliche Vertretung bestimmt hat.)
  • Informiere Deine Vertrauensperson, wo Du wichtige Unterlagen und Dokumente abgelegt hast.
  • Für den Fall, dass Du noch nicht weißt, wer Dich einmal rechtlich betreuen wird, bereite eine aussagekräftige Übersicht über wichtige Unterlagen und Dokumente vor.
  • Mit der Regle-Deinen-Kram.de Übersichtsliste schaffst Du den idealen Überblick für Deine rechtlichen Vertretung.

Stelle sicher, dass im Notfall Deine Vertrauensperson informiert werden kann oder Deine Betreuungsverfügung gefunden wird:

  • Führe ein Notfallkärtchen mit Dir. Notiere darauf, welche Vorsorgedokumente Du erstellt hast, wer ggf. als Dein:e rechtliche:r Betreuer:in bestimmt werden soll und wie diese:r zu erreichen ist. Auch im Mobiltelefon lassen sich Notfallkontakte speichern!
  • Registriere Deine Betreuungsverfügung im Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer (ZVR).
    Hinweis: Die Betreuungsverfügung selbst wird dort nicht hinterlegt.

Du hast Fragen? Hier gibt es die grundlegenden Informationen:

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