Hier berichten unsere User:innen, was sie im Zusammenhang mit der rechtlichen Vorsorge erlebt haben. Heute hat uns Renate (77) geschrieben:
Diagnose "Alzheimer"!
Im Januar 2002 erhielten wir die Diagnose „Alzheimer“ für meinen Mann. Eine sehr schwere Zeit lag vor uns, in der mein Mann standhaft behauptete, er sei total gesund.
Ich wusste, dass meine Freundin Claudia in München bei der Alzheimer Gesellschaft engagiert war. Während eines tränenreichen Telefonats fragte sie mich, ob wir eine Vorsorgevollmacht hätten. Nein, hatten wir nicht! Ich wusste damals gar nicht, dass es so etwas gibt. Sie schlug in meinem Fall vor, mit meinem Mann, solange er noch unterschriftsfähig sei, zum Notar zu gehen, um eine solche Vollmacht für mich erstellen zu lassen.
Nur wie sollte ich es anstellen, meinen Mann zum Notar zu bringen. Er lehnte anfangs natürlich ab, verstand gar nicht, was ich wollte. Er meinte ja, total gesund zu sein. Erst der Hinweis, dass wir einen wildfremden Betreuer für all unsere ganz persönlichen Angelegenheiten vor die Nase gesetzt bekommen würden, unser großer Sohn und ich keinerlei Auskünfte im Krankenhaus oder an anderer Stelle bekämen, hat zu seiner Einwilligung geführt.
Gerade noch rechtzeitig zum Notar
So wurde ein Termin beim Notar vereinbart und die Spannung war sehr groß, ob er mir eine so weitreichende Vollmacht geben würde. Als er an einer bestimmten Stelle des Vertrages zögerte, meinte der Notar, dass er ja diese Vollmacht seiner Ehefrau und keinem Fremden geben würde. Daraufhin setzte er zögerlich seine Unterschrift unter das Dokument. Wenige Zeit später, hätte er nicht mehr unterschreiben können!
Wie oft musste ich nach Hause fahren, um unsere Vollmacht zu holen! Der Richter im Heim verlangte anfangs die Vollmacht, bei jedem Krankenhausbesuch musste ich die Vollmacht vorzeigen. Ohne dieses so wichtige Stück Papier wäre unsere ohnehin schwierige Situation noch viel unerträglicher verlaufen. Und meiner Freundin sei noch heute immer wieder Dank für den wichtigen Tipp und so manchen weiteren hilfreichen Hinweis!!!!
Selbst vorgesorgt zu haben –
Für mich eine große Beruhigung!
Inzwischen habe auch ich eine Vorsorgevollmacht für unsere beiden Söhne beim Notar erstellt, damit sie, im Falle einer schwerwiegenden Krankheit von mir, in meinem Sinne entscheiden können und kein fremder Betreuer eingesetzt wird. Mit der umfangreichen Excel-Übersicht habe ich alle Informationen geprüft, die meine Söhne für den Notfall brauchen. Das beruhigt mich ungemein!
Ich wünsche Claudia und Ihren Töchtern weiterhin viel Erfolg mit diesem so wunderbaren Projekt ‚Regle Deinen Kram‘!